In einem vielbeachteten Gastbeitrag in der F.A.Z. vom 10. September fordern vier führende deutsche Ökonominnen und Ökonomen eine fundamentale Reform der Alterssicherung. Unter dem Titel So sollte das Rentensystem stabilisiert werden warnen sie davor , „durchgreifende Reformen" zu verschleppen: „Das Ausbleiben einer Rentenreform hätte zudem nicht nur enorme ökonomische Kosten. Ein dysfunktionales Rentensystem birgt sozialen Sprengstoff für unsere alternde Gesellschaft." Die gesetzliche Rentenversicherung wird nach Ansicht der Autoren ohne Anpassungen zur „tickenden Zeitbombe für die Generationengerechtigkeit". Zur Lösung empfehlen die Ökonomen unter anderen ein kapitalgedecktes System für mehr Rendite, Sicherheit und Vertrauen:
Deshalb braucht es private Altersvorsorgekonten für alle Erwerbstätigen, in die verpflichtend eingezahlt wird – ergänzt durch staatlich zertifizierte, breit gestreute und kostengünstige Benchmark-Fonds. Wer will, sollte per Opt-out in alternative Angebote der Versicherungswirtschaft wechseln können.
Das Autorenquartett des Gastbeitrags bildet übrigens den Wissenschaftlichen Beraterkreis für evidenzbasierte Wirtschaftspolitik, den Wirtschaftsministerin Katherina Reiche neu gechaffen hat. Veronika Grimm ist Professorin an der Technischen Universität Nürnberg und auch Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, auch bekannt als Wirtschaftsweise. Justus Haucap ist Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) an Uni Düsseldorf. Stefan Kolev ist Wissenschaftlicher Leiter des Ludwig-Erhard-Forums für Wirtschaft und Gesellschaft in Berlin. Volker Wieland ist Stiftungsprofessor für Monetäre Ökonomie an der Uni Frankfurt. Der Beitrag fußt auf einem neuen Impulspapier der vier von Anfang September mit dem Titel: Die gesetzliche Rentenversicherung: Diagnose und Therapie im Jahr 2025.
